Helmers Geschichte

Auf die Össur-Kampagne #myossurstory wurde ich durch meinen Techniker aufmerksam, der mir davon berichtet hatte. Ich fand die Aktion gut, reichte meine Geschichte ein und machte sogar den dritten Platz! Das bedeutete für mich, nicht nur eine gute Sache zu unterstützen, sondern auch einen Gewinn, der einen Tag Gehschultraining in der Össur Academy umfasste. Der Therapeut Oliver Bremer empfing mich dort herzlich, und ich stellte nach kurzer Zeit erfreut fest, dass die Chemie zwischen uns stimmte. Ich bin seit 2016 aufgrund einer Sepsis oberschenkelamputiert und hatte das Glück, einen guten Hausarzt und hervorragenden Physiotherapeuten zu haben. Nach der OP wurde ich daher sehr gut betreut und ging schon an Stöcken zur Reha, während alle anderen Amputierten an diesem Tag im Rollstuhl anreisten. In der Rehazeit erfolgte weiteres Training, sodass ich anschließend ohne Unterstützung laufen konnte, was mein Ziel war und mich glücklich machte. Jedoch war ich nach ein paar Stürzen in der letzten Zeit doch etwas ängstlich und vorsichtig geworden, was sich auch auf mein Gangbild auswirkte. Das erkannte Oliver nach wenigen Minuten. Er erklärte, dass er sehen würde, wie angespannt mein Körper wäre. Schritt für Schritt, im wahrsten Sinne des Wortes, arbeitete er mit mir an meinem Problem. Sein Vorgehen war gut strukturiert: So standen erst das Gehen auf gerader Strecke, später dann Steigungen und anschließend das Treppensteigen auf dem Programm. Oliver erklärte alles so verständlich und geduldig, dass es mir leichtfiel, alles schnell umzusetzen. Gerade bei den Steigungen bzw. Neigungen sowie den Treppen nahm er mir spürbar die Angst. Ich weiß nun, wie ich die Prothese (ich laufe das Rheo Knee® XC) einstellen und den Fuß aufsetzen muss, damit ich mich sicher fühle. Der Tag war wirklich interessant und ich habe sehr viel gelernt. Manchmal sind es ja nur Kleinigkeiten, die dann ins Gewicht fallen. Bemerkenswert fand ich auch das Einfühlungsvermögen von Oliver, man hat sich sehr gut aufgehoben gefühlt. Durch ihn habe ich herausgefunden, dass ich teilweise falsch gelaufen bin. Ich bin schon sehr dankbar, dass ich nun weiß, wie es richtig geht. Zuhause übe ich nun weiter und es wird immer besser. Über den dritten Platz bei der Kampagne bin ich sehr dankbar, in Heidelberg habe ich viel dazu gelernt. Denn Laufen bedeutet für mich Lebensqualität!