Kniearthrose? Schmerz lass nach!
Held oder Jammerlappen? Die einen beißen die Zähne zusammen und lassen sich nichts anmerken. Die anderen stöhnen schon beim kleinsten „Wehwehchen“. Jeder hat ein anderes Schmerzempfinden und in der Tat hat jeder eine andere Schmerzgrenze. Sollte man Schmerzen ertragen, „bis der Arzt kommt“, oder besser rechtzeitig etwas unternehmen? Klare Antwort: Man sollte etwas gegen Schmerzen tun.
Was ist Schmerz?
Schmerz ist eine sehr komplexe Thematik. Es handelt sich vor allem um ein Alarmsignal. Der Schmerz warnt uns vor einer Gefahr für den Körper und ist deshalb überlebenswichtig. Schmerzen sind eine natürliche Reaktion auf eine schädigende Einwirkung auf den Körper. Klassisches Beispiel ist die Hand auf der heißen Herdplatte. Ohne Schmerzempfinden würden wir nicht bemerken, dass die Hitze die Hand schädigt.
Schmerz ist eine Sinneswahrnehmung, die von unangenehm bis unerträglich reichen kann. Es gibt unterschiedliche Schmerzstärken und unterschiedliche Empfindungen wie stechend, bohrend, pochend oder brennend. Auch kann der Schmerz als Krampf oder Attacke empfunden werden.
Verursacht werden Schmerzen, wenn Gewebe (Muskeln, Sehnen, Gelenke, Nerven) zum Beispiel durch Druck, Berührung, Hitze, Kälte, Verletzungen, Entzündungen etc. beschädigt werden. Rezeptoren nehmen Schmerzreize auf und senden diese Information über das Rückenmark an das Gehirn. Während wir im Fall der heißen Herdplatte sofort reagieren und automatisch die Hand wegziehen, ist dies bei anderen Ursachen wie der chronischen Kniearthrose nicht so einfach.
Was ist akuter und was ist chronischer Schmerz?
Ob man sich schneidet oder stößt, ob Kopfschmerzen oder Halsweh – ein akuter Schmerz verschwindet wieder. Anders ist es bei anhaltenden Schmerzen. Wenn Schmerzen länger als 3-6 Monate andauern, spricht man von chronischen Schmerzen.
Bei dauerhaften Knieschmerzen ist oft Arthrose die Ursache. Hierbei wird die schützende Knorpelschicht, die die Gelenke umgibt, immer dünner, sodass die Knochen aneinanderreiben. Dies führt zu Schmerzen. Während es bei Arthrose im Anfangsstadium zu Anlauf- und Belastungsschmerzen kommt, folgt bei zunehmendem Knorpelverschleiß ein Dauerschmerz. Auch hier funktioniert der Schmerz als Alarmsignal: Die Gelenke werden mehr und mehr zerstört.
Auch wenn es naheliegend scheint, die Knochen zu schonen, genau dies ist falsch. Starke Muskeln und ein dank Bewegung mit Nährstoffen gut versorgter Knorpel helfen, die Gelenke zu entlasten. Wer die Gelenke schont, verliert an Muskelkraft und Beweglichkeit. Die Folge sind Fehlhaltungen und weitere Schmerzen.
Wer sich aus Angst vor Beschwerden nicht mehr bewegt, inaktiv ist und seine Wahrnehmung nur noch auf den Schmerz ausrichtet, gerät in einen Teufelskreis aus chronischen Schmerzen.
Wie lange sollte man Arthroseschmerzen im Knie ertragen?
Arthrose ist nicht heilbar. Deshalb sollte man von Anfang an etwas gegen die Schmerzen unternehmen. Das „eine“ Wundermittel gibt es nicht. Empfohlen wird eine Kombination aus verschiedenen Therapieelementen, die dauerhaft helfen und in das Leben der Betroffenen passen. Schmerzmittel gehören aufgrund ihrer Nebenwirkung nicht zu einer langfristigen Therapie. Was aber ein Leben lang hilft, ist Bewegung.
Doch wer ist schon gerne aktiv, wenn das Kniegelenk bei jedem Schritt schmerzt? Um diesem Kreislauf zu entkommen, ist die Schmerzlinderung der erste Schritt. Darauf zielt auch die Behandlung mit orthopädischen Hilfsmitteln ab. Diese werden im Rahmen der ganzheitlichen Arthrosetherapie, die aus Bewegung, Physiotherapie und einem gesunden Lebenswandel besteht, zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Mobilität verschrieben.
Schmerzen lindern = Verschleiß verlangsamen
Die Knieorthese Unloader One® X ist solch ein orthopädisches Hilfsmittel, das bei Kniearthrose verordnet wird. Für diese Knieorthese hat Össur das 3-Punkt-Wirkprinzip entwickelt, das bei der Ursache des Schmerzproblems ansetzt: Durch einen Zug der Orthesengurte wird der Gelenkspalt leicht geöffnet, sodass die von Arthrose betroffenen Gelenkbereiche nicht mehr aneinanderreiben. Das Knie wird entlastet und die Schmerzen können gelindert werden. Infolgedessen kann man sich auch wieder besser bewegen und aktiver sein. Langfristig gesehen kann dadurch das Fortschreiten der Kniearthrose verlangsamt oder auch eine Knie-OP hinausgezögert werden.