Prothetische Versorgung bei Kindern
Ob durch Dysmelie, Krankheit oder Unfall – die Notwendigkeit einer Versorgung mit einer Prothese ist keine Frage des Alters. Der Vorteil, wenn Kinder frühzeitig mit einer Prothese versorgt werden, ist: Sie wachsen damit auf und gewöhnen sich so an den dauerhaften Umgang damit. Außerdem kann so möglichen Fehlhaltungen vorgebeugt werden.
Verschleiß durch Spielen und Toben
Wird ein Kind mit einer Prothese versorgt, muss damit gerechnet werden, dass diese durch Spielen und Toben einem schnelleren Verschleiß unterliegt. Durch kleinere Unfälle kann durchaus auch schneller etwas an der Versorgung kaputtgehen. Grundsätzlich ist es kein Problem, beschädigte Passteile der Kinderprothese auszutauschen.
Kinder sind meist unbekümmert
Erfahrungen zeigen, dass sich eher die Eltern Sorgen machen als die Kinder selber. Stürze sind im Kindesalter völlig normal – mit oder ohne eine Behinderung. Kinder gehen mit dieser Situation unbekümmerter um als ihre Eltern. Auch hier gilt eben: Übung macht den:die Meister:in. Es braucht auch negative Erfahrungen, um Erlebnissen dieser Art zukünftig vorzubeugen.
Hinzu kommt das Wachstum, weshalb die Prothese in regelmäßigen, meist kürzeren Abständen kontrolliert und angepasst werden muss – etwa hinsichtlich der Länge, der Statik oder der Passform des Schaftes.
Prothesentraining für eine optimale Nutzung
Wird das Kind erstmalig mit einer Prothese versorgt, bedarf es eventuell eines Trainings hinsichtlich der Nutzung, egal ob Arm- oder Beinprothese. Für Fragen und Beratungen steht der:die Orthopädietechniker:in gern zur Verfügung. Össur bietet ebenfalls Prothesentrainings an. Mehr Infos dazu findest Du hier.
Kindern Freiheit geben
Es ist wichtig für Kinder, Erfahrungen sammeln zu dürfen. Das ist jedoch schwierig, wenn Eltern ihnen jeglichen Bewegungsspielraum nehmen, aus Angst, dass etwas passieren könnte. Hat das Kind eine Behinderung, ist der Beschützerinstinkt manchmal umso größer. Für die Entwicklung des Nachwuchses ist es aber sehr vorteilhaft, wenn ihm der nötige Erfahrungsspielraum gelassen wird, damit er sich in allen Formen der Bewegung selbst ausprobieren und entwickeln kann.
Wie gehe ich mit der Behinderung meines Kindes um?
Damit Kinder sich normal entfalten können, ist es ratsam, offen mit der Behinderung des Kindes umzugehen. Es gibt keinen Grund, sich zu schämen oder gar zurückzuziehen. Kinder sollten die Chance bekommen, unbekümmert und frei aufwachsen zu können, um ihr ganzes Potenzial zu entfalten.
Grenzen werden die meisten Kinder mit der Zeit von selbst erkennen – sowohl durch ihre eigenen Erfahrungen als auch durch die Gesellschaft. Tipps für das Leben mit Prothese findest Du hier bei uns auf der Össur-Website oder auch in einem Gespräch mit dem:der Techniker:in. Er:sie wird gern seinen:ihren Teil dazu beitragen, indem er:sie nicht nur die optimale Versorgung anstrebt, sondern auch Tipps und Ideen für ein Leben mit Prothese geben kann.