Dein Team im Akutkrankenhaus

Eine Amputation ist ein massiver Eingriff, der in der Regel in Amputations-Fachzentren vorgenommen wird – inklusive der umfassenden Vor- und Nachversorgung. Das Klinikteam setzt sich daher meist aus Spezialist:innen verschiedener Disziplinen zusammen. Idealerweise stehen Dir neben dem leitenden Arzt oder leitender Ärztin auch speziell geschulte Therapeut:innen, Pflegekräfte, Orthopädietechniker:innen und psychologische Fachkräfte zur Seite. Die medizinische Kompetenz und die Erfahrung dieser Expert:innen werden Dir dabei helfen, Vertrauen und Sicherheit in Deiner neuen Lebenssituation zu gewinnen. Und genau das ist der beste Grundstein für einen schnellen Weg zurück in ein mobiles und aktives Leben.

Ärztinnen und Ärzte

Sofern Du Deinen Arm oder Dein Bein nicht durch einen Unfall oder eine Notoperation verloren hast, ist es Aufgabe des Arztes bzw. der Ärztin, Dich über die Vorbehandlung, den geplanten Eingriff und die weiteren Schritte zu informieren. Scheu Dich nicht davor, alle Fragen zu stellen, die Dir wichtig sind, und frag so lange weiter, bis alles geklärt ist. Hierbei kann Dich eine vorab erstellte Liste mit Fragen unterstützen und Dir zusätzliche Sicherheit im Gespräch geben. Zur Vorbereitung auf die Operation werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt, die Aufschluss über Deine gesundheitliche Verfassung geben. Dazu gehören beispielsweise Blutbildanalysen und Herzfunktionstests. In Absprache mit Deinem:Deiner Orthopädietechniker:in legt der Arzt oder die Ärztin auch den Zeitpunkt für die erste Versorgung mit einer Prothese fest.

Pflegekräfte

Die Pflegekräfte sind während Deines Aufenthalts wichtige Ansprechpartner:innen, um Fragen zu den Themen ‚Wundversorgung‘, ‚Stumpfpflege‘ etc. zu klären. Scheu Dich nicht davor, sie anzusprechen – egal, ob es um offene Fragen geht oder Du ihre Hilfe benötigst.

Physiotherapie

Wenn möglich, ist bereits im Vorfeld der Operation eine physiotherapeutische Behandlung anzustreben. Gezielte Übungen helfen dabei, Dich auf Situationen vorzubereiten, die Dich nach der Amputation erwarten, wie zum Beispiel der Transfer vom Bett in den Rollstuhl oder Gleichgewichtsübungen.

Ergotherapie

Du, aber ggf. auch Deine Familienangehörigen, wirst bereits in der Phase vor der Operation an rehabilitative und prothetische Möglichkeiten herangeführt. Es ist wichtig, diese Intervention frühzeitig zu beginnen, um Unsicherheiten und Ängste abzubauen. Muskeln, die Du später zum Steuern Deiner Prothese verwenden wirst, können in diesem Stadium bereits trainiert werden. Das Team aus Therapeuten:innen wird mit Dir darüber hinaus Deine individuellen funktionellen Bedürfnisse, Ziele und Wünsche besprechen, die Du zukünftig mit einer Prothese erreichen möchtest.

Orthopädietechniker:innen

Es hat viele Vorteile, wenn Dein:e Orthopädietechniker:in frühzeitig in den Prozess einbezogen wird. Gemeinsam mit Dir, den Ärztinnen oder den Ärzten und Physiotherapeut:innen/Ergotherapeut:innen wird besprochen, welche Prothese oder Prothesenpassteile medizinisch sinnvoll sind und Deinen Bedürfnissen entsprechen. Dein:e Orthopädietechniker:in ist eine wichtige Begleitperson auf Deinem Weg zurück in die Mobilität und Unabhängigkeit, da er:sie für alle Belange der prothetischen Versorgung zuständig ist. Umso bedeutender ist es, dass Du ein gutes Vertrauensverhältnis zu ihm:ihr aufbauen kannst, denn er:sie wird auch in Zukunft eine wichtige Person an Deiner Seite bleiben.

Psychologische Betreuung

Du bist mit Deiner Situation nicht allein. Damit Du Dich auch nicht allein gelassen fühlst, erkundige Dich bei Deinem behandelnden Arzt oder Ärztin, ob er Dir eine psychologische Unterstützung anbieten kann. In den Gesprächen mit Spezialist:innen lassen sich viele Fragen klären, Sorgen und Ängste besprechen, mindern oder ausräumen und z. B. auch Depressionen vermeiden. Letztendlich kann Dir das helfen, vor allem Dich selbst, aber auch Deine Angehörigen oder Freunde zu entlasten und schnell neue Kraft zu gewinnen.

Darüber hinaus hilft es vielen Menschen, sich schon im Vorfeld mit anderen Betroffenen über anstehende Veränderungen, Sorgen und Ängste auszutauschen. Menschen, die ein ähnliches Schicksal erlebt haben, wissen wovon sie sprechen und können oftmals gute Tipps und Ratschläge geben. Eine Selbsthilfegruppe in Deiner Region findest Du bei BMAB, dem Bundesverband für Menschen mit Arm- oder Beinamputation e.V..

Hast Du Fragen an Techniker:innen, Therapeut:innen oder Anwender:innen?