Bertolts Leben mit Prothese


Einmal seinen Freunden in der Bar in beiden Händen ein Bier mitbringen - das war Bertolts größter Wunsch. Bei all seinen Versorgungen hat er sich immer gewünscht, endlich Dinge mit einer zweiten Hand fest umgreifen zu können. Bertolt ist ohne linke Hand und nur mit einem Teil seines Unterarms geboren. In seiner Kindheit wollte er keine Prothese tragen und erlernte viele Tätigkeiten, wie das Fahrradfahren, mit nur einer Hand. Mit zunehmendem Alter bemerkte er den hohen Nutzen einer Prothese, war dann zunächst mit einer zugbetätigten Handprothese versorgt und später mit einer myoelektrischen Prothese. Diese war ihm jedoch in vielen Dingen keine Hilfe. So musste er damals zum Beispiel einen Einhänderführerschein machen, der nur für ein extra umgebautes Fahrzeug mit direkt am Lenkrad befestigtem Blinker gültig war.

Im Jahr 2009 war es endlich soweit. Mit der i-Limb® Quantum bekam Bertolt, der am Institut für Psychologie an der Universität in Chemnitz arbeitet, die erste multiartikulierende Handprothese. Er entschied sich für diese nicht zuletzt wegen ihrer funktionellen Überlegenheit gegenüber anderer Handprothesen.

“Seit der Versorgung mit der i-Limb Quantum hat sich mein Leben radikal verändert.”

Heute ist ihm die i-Limb Quantum ein treuer Begleiter. „Mein größter Gewinn ist, dass ich morgens eine Prothese anziehen kann, die mir den kompletten Alltag erleichtert. Es beginnt morgens an der Kaffeemaschine, die ich ohne die i-Limb Quantum gar nicht bedienen könnte. Mein geliebtes Graubrot kann ich mit meiner Prothesenhand festhalten und es mit der anderen schneiden. Anschließend gehe ich ins Bad und trage Zahnpasta auf meine Zahnbürste auf - mit einer Hand unvorstellbar. Bevor ich aus dem Haus gehe ziehe ich meine Schuhe an und binde sie mit beiden Händen. Mit der ‘Daumen parken‘-Funktion kann ich auch mit meiner Handprothese problemlos in den Ärmel meines Jacketts schlüpfen, ohne dass ich hängen bleibe. In der Straßenbahn kann ich mich mit der i-Limb Quantum festhalten und mit meiner anderen Hand schon mal die ersten E-Mails auf meinem Smartphone beantworten. Wenn ich im Büro ankomme, muss ich mich mit einer Tastenkombination anmelden. Hierbei übernimmt auch die i-Limb eine Taste. In meinem Job muss ich ständig Mikrofon, Presenter und Beamerkabel zu den Vorlesungen mitbringen. Beim Tragen hilft mir die Prothese sehr. Mittags, in der Kantine, kann ich endlich mein Tablett mit beiden Händen tragen. An der Kasse hält die i-Limb meine Geldbörse, während ich mit der anderen Hand bezahle.

Mit der Versorgung der i-Limb Quantum hatte Bertolt endlich die Möglichkeit, einen normalen Führerschein zu machen und kann jetzt jedes Auto fahren und auch Car-Sharing und Mietwägen nutzen. Zwei Klicks auf seiner Apple Watch und die Prothese nimmt die von ihm selbst programmierte Geste für das Autofahren ein. In seiner Freizeit arbeitet Bertolt als DJ. Er liebt elektronische Musik und könnte „ohne i-Limb nicht auflegen“. „Wenn ich mit einem neuen Lied beginne, muss ich den Bass des alten Liedes runter drehen und die Lautstärke des neuen parallel erhöhen. Das geht nur mit zwei Händen!“ Fahrradfahren hat Bertolt mittlerweile mit beiden Händen gelernt. Genauso wie im Fitnessstudio sorgt sie für Symmetrie bei sportlichen Aktivitäten.

„Kompetenz, Stärke, Selbstbewusstsein“ – diese drei Worte verbindet Bertolt mit der i-Limb Quantum. Den größten Gewinn durch seine Handprothese kann er nicht an einer Situation festmachen: „Mein größtes Glück ist es, wenn ich morgens die i-Limb anziehe!“, sagt er, geht in die Küche und kommt strahlend mit zwei großen Flaschen Wasser zurück, in jeder Hand hält er eine.

Was Bertolt verwendet

Bertolt trägt die i-Limb Quantum. Ob beim Zähneputzen zu Hause, beim Festhalten in der Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit oder beim Bedienen des DJ Pults im Club, die i-Limb Quantum Handprothese ist sein treuer Begleiter.